Chemnitzer FC vs BSG Chemie Leipzig, Sachsenpokalfinale zurück zur Spielauswahl

21.05.2022, Chemnitzer FC - BSG Chemie Leipzig (Sachsenpokalfinale) - Chemische Trams...

Ausgestattet mit einer Yes!- Siegerfaust und einem Ticket für das Mannschaftssportfinale in Sachsen, dessen Erwerbung die Yes!- Siegerfaust ausgelöst hatte, bummelte ich in der Großstadt C. auf dem Hauptbahnhofsvorplatz zwischen grüngekleideten Mannschaftssportanhängern umher und landete schließlich in den Fängen eines älteren Herren ohne Zähne und scheinbar auch mit Waschmittelmangel im Haushalt.
Schön, dachte ich mir, jemand zum Quatschen, dachte ich mir, wieder jemand ohne Zähne, dachte ich mir: denn der letzte Gesprächspartner ohne Zähne hatte mir zwei Tage vorher versprochen, dass er für Ausschreitungen aus der Gruppe der blauen Mannschaftssportanhänger heraus sorgen wolle und selbst felsenfest mit einer Festnahme seiner Person rechne, schön dachte ich mir, da braucht die Vollzugsbehörde keine steuergeldfinanzierte Zahnbürste, Zahnseide und Zahnpasta verschwenden.
Nun erklärte mir beim Vorbeifahren einer Skoda- Straßenbahn der ältere Herr, dass die Skoda- Straßenbahn mit Permanentmagnetmotoren arbeitet und voll niederflurig agiert, da könne man schon neidisch werden, erklärte er, auch, dass er in Leipzig alte Tatra- Straßenbahnen gefahren sei, mit Rumpeln und Quietschen, und das die Skoda- Straßenbahnen richtig Bums haben, und dann erklärte er mir noch, dass er nach der Wende mal im Westen gewesen sei und dort habe die BILD- Zeitung über Ossis geschimpft und als er zurückkam in den Osten, hat er sich nicht gewundert, dass hier die BILD- Zeitung über Wessis schimpfte und anschließend erörterten wir gemeinsam die Strategien der Boulevardmedien und die Gegendarstellungen zu denen sie verdonnert werden und die Makroformate, in denen diese abgedruckt werden, auf der letzten Seite zwischen PENNY- und LIDL- Werbung.
Da eine große Einigkeit darüber und über andere Dinge herrschte, ordnete ich dieses Ereignis als eine Art Brüderschafttrinken ein.
Als ich fragte, warum er denn hier sei, sagte er, dass er Hans- Dieter Schulz ist und aus Bad Dürrenberg kommt und das ihm die ULTRAS der grünen Mannschaftssportanhänger eine Sitzplatzkarte im Stadion der blauen Mannschaftssportanhänger und gelegen im Sitzplatzbereich der blauen Mannschaftssportanhänger geschenkt haben, im Wert von 24 Euro, und dass er deswegen das frische, ungewaschene, weil frisch erworbene, grüne Pokalmottoshirt der grünen Mannschaftssportanhänger wohl nicht anziehen wird.
Am späten Abend wurde ich Fan von Herrn Schulz, weil er lieber die Pokalsause in C. besucht hatte, obwohl, wie ich nur Stunden später herausfand, im unweiten L. zur selben Zeit die Tram- Europameisterschaften ausgetragen wurden, wo sein Heimteam aus L. zwischen Barcelona und Budapest Platz 21 erreichte- ziemlich abgeschlagen hinter Hannover, die den Europameistertitel errangen.
Im Stadion selbst später landete er doch noch bei den grünen Mannschaftssportanhängern im Block, weil ihm die Sicherheitsbeauftragten sicherheitshalber eine Weiche in diese Richtung stellten.
Er verpasste nicht die Technodisko im Stadion, die unbeeindruckt vom Sonnenschein von beeindruckenden Flutlichtstrahlern ausgeleuchtet wurde.
Er verpasste auch nicht die exhausten Provokateure im Block der blauen Mannschaftssportanhänger nebenan, die aller paar Minuten auf ihre imaginären Armbanduhren zeigten, um die grüngekleideten Gästemannschaftssportanhänger aus L. darauf aufmerksam zu machen, dass ihre Zwiebeln den Geist aufgegeben hatten, irgendwo und irgendwann, oder die Batterien alle waren, oder irgendwas Ähnliches.
Lediglich die Pokalübergabe an die grüngekleideten Mannschaftssportler verpasste er, denn die fand nicht statt.
Trotz alledem war nicht nur für ihn der Tag in der grünen Familie mit viel Gesang und Radau ein Ereignis, dass jedwede EM in den Schatten stellt.


Bilder des Tages:







Nach Rücksprache oder auf Anweisung der Leutzscher Holzhooligans schickte man in Chemnitz die Ü60- Fraktion zum Plündern und Vandalieren vor.
Männer, die nicht in Connewitz wohnen, Männer die Schickimicki hausen, also in Stadtvierteln und Vorortstädten in denen man nicht schief angeguckt wird, wenn man sich mit schwieligen Arbeiterhänden die grauen langen Haare durchbürstet.













Fassbrausebäuchige 68er Antifahorden trinken sich vor der großen Randale im Schatten der Staatsmacht Mut an.





Sunsetschutzsegel gesetzt und los ging die Reise...

Ein Videoschnipsel zum Spiel, welches mir von einem Undercoveragent zugeschustert wurde:



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